Der Letzte macht das Licht aus! Aber wo ist der Schalter?

Beim Bau eines Betriebsgebäudes nach Stand der Technik, werden Sensoren zur Messung von CO2, Helligkeit, Präsenz und Temperatur – sowohl für innen als auch für außen – verbaut. Sogar ein Wetterbericht als Prognose wird dabei integriert. Betrachten wir nun einmal unterschiedliche Aufgaben der verschiedenen Schalter und prüfen, ob es dazu bereits ein Messmittel gibt bzw. was alles beachtet werden muss:

1. Licht ein/aus

Verwenden wir doch hier die Helligkeitssensoren, Präsenzmelder und die dimmbaren Beleuchtungen um alles zu steuern. Die Beschilderungen „Der letzte macht das Licht aus“, sowie auch die dazugehörigen Schalter werden also überflüssig.

2. Temperatur und Luftqualität

Das sind die komplexesten Aufgaben im Gebäude. Sie hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Beschattung oder der Anzahl an Personen oder Geräten im Gebäude oder Raum. Schalter, welche wiederum individuelle Einstellungen ermöglichen, verhindern dabei eine funktionierende Lösung. Dementsprechend muss für ein gutes Ergebnis sogar auf die Schalter verzichtet werden.

3. Jalousie rauf/runter

Die Sonne scheint und blendet dich. Der Außensensor weiß das bereits und der implementierte Wetterbericht in der Gebäudeleittechnik wusste schon zuvor, dass das passiert. Die Jalousie nimmt nicht nur auf die Helligkeit einen Einfluss, sondern beeinflusst sehr stark die Temperaturen im Gebäude. Um im Sommer so wenig Sonnenergie wie möglich in das Gebäude zu lassen und den Komfort am Arbeitsplatz zu erhöhen, muss eine Jalousie gewählt werden, welche sowohl Helligkeit ins Gebäude lässt als auch Sonnenergie abweist. Dies funktioniert jedoch nur, wenn auch die Position exakt eingestellt werden kann. Wir verwenden dafür Raffstoren mit SMI Antrieben. Wenn die Jalousien nun zur richtigen Zeit auf Position gefahren werden, wird der Komfort, sowohl was Helligkeit als auch was die Temperatur betrifft, maximiert. Somit sind auch diese Schalter entbehrlich.

Ist es nun tatsächlich möglich auf alle Schalter zu verzichten? Nein nicht ganz. Die Gebäudeleittechnik und auch die Sensoren wissen beispielsweise nicht, dass gerade eine Präsentation im Besprechungsraum abgehalten wird und daher alle Jalousien des Raums unten sein sollten. Besser als ein einfacher Schalter wäre eine Szenenauswahl, welche über jedes Mobilgerät ausgewählt werden kann. Hier lautet unser Ansatz: Deklarativ statt imperativ, genau wie bei unserer täglichen Arbeit. Oder anders gesagt: Wir lassen das Gehirn der Cloud die Schalter drücken.

Den Grundsatz „kein Schalter im Gebäude – die sind nie am richtigen Ort“ verfolgen wir konsequent weiter. Auf diesem Weg werden wir sicher noch das eine oder andere Problem lösen müssen. Aber genau wie in der Automatisierungstechnik sehen wir einen klaren Vorteil von flexiblen softwaredefinierten Lösungen, statt den klassischen starren Strukturen wie Schalter.